Selbstständig in der Pflege

Freiheit und Flexibilität als Vorteile der Selbstständigkeit
Inhalt dieses Beitrags

Ältere Menschen zu pflegen und zu betreuen ist für viele Menschen eine Herzensangelegenheit und ein Job, der extrem viel zurückgibt. Viele angestellte Betreuungskräfte müssen aber immer wieder fehlende Flexibilität und ungerechte Bezahlung beklagen. Eine Lösung bietet daher die Selbstständigkeit, die nicht nur die Pflegekräfte entlastet, sondern auch für die zu pflegende Person Vorteile mit sich bringt. Dabei müssen Pflegebedürftige beispielsweise nicht in Pflegeheime gebracht werden, sondern können selbstbestimmt motivierte Betreuungspersonen für sich auswählen. Genauere Vorteile für beide Seiten werden nun für Sie erläutert.

Was bedeutet Selbstständigkeit in der Pflege und wie erreicht man diese?

Selbstständig ist man nicht nur auf Papier – es braucht auch noch einige andere Sachen, die man mitbringen muss und es gibt auch Dinge, die man beachten sollte, wenn man selbstständig werden möchte. Was Selbstständigkeit eigentlich bedeutet und welche formalen, aber auch persönlichen Erfordernisse aufgebracht werden müssen, erfahren Sie jetzt:

Was bedeutet eigentlich Selbstständigkeit?

Selbstständigkeit bedeutet, dass man als Arbeitnehmer nicht von einem bestimmenden Arbeitgeber entlohnt wird, sondern man auf Honorarbasis von einem oder mehreren Auftraggebern für einzelne Tätigkeiten bezahlt wird und selbst für die Versteuerung des Einkommens zuständig ist. Der Begriff Selbstständigkeit meint demzufolge das Gegenteil zu einem abhängigen Beschäftigungsverhältnis als Angestellter.

Als Selbstständiger ist man nicht weisungsgebunden, das heißt, man kann frei über Auftraggeber und Auftragslage entscheiden und ist flexibel in der Einteilung der Arbeitszeiten und Arbeitsorte. Wenn sich die Selbstständigkeit gut entwickelt, kann man außerdem meist mit einem entsprechend höheren Verdienst rechnen. Darüber hinaus hat man als Selbstständiger die Möglichkeit, andere Bereiche zu entdecken, neue Kontakte zu knüpfen und damit fachliche wie auch persönliche Kompetenzen zu verbessern. Nicht zuletzt gewinnen viele Selbstständige, die vorher als Angestellte tätig waren, an Lebensqualität und sind allgemein zufriedener mit ihrer beruflichen Situation.

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Voraussetzungen für die Selbstständigkeit in der Pflege

Als selbstständige Pflegekraft muss man vor allem risikobereit und belastbar sein, sowie gut mit Konflikten oder Problemen umgehen können. Auch soziale Kompetenzen wie Kommunikationsstärke und Kompromissfähigkeit gehören zu den Voraussetzungen, um mit der Selbstständigkeit Erfolg zu haben. Die aufzunehmende freiberufliche Tätigkeit muss zudem beim Finanzamt angemeldet werden. Daraufhin bekommt man eine Steuernummer zugewiesen. Pflegeberufe gehören zu den freien Berufen und sind somit laut §2 des Gewerbesteuergesetzes nicht gewerbesteuerpflichtig. Freiberufler müssen also kein Gewerbe anmelden.

Für Selbstständige in Pflegeberufen ist es allerdings notwendig dem Landesrahmenvertrag beizutreten und einen so genannten Versorgungsvertrag und eine Vergütungsvereinbarung mit den Krankenkassen-Landesverbänden abzuschließen. Die Pflegekassen arbeiten mit Strukturerhebungsbögen (erhältlich bei der zuständigen Kranken- und Pflegekasse), denen entsprechende Anlagen beizulegen sind, damit sie die Aufnahme adäquat prüfen können.

Dem Strukturerhebungsbogen beizulegen sind:

  • Führungszeugnis
  • Erlaubnis zur Berufsbezeichnung
  • Nachweis ausreichender Berufserfahrung (in der Regel zwei Jahre in den letzten fünf Jahren)
  • erfolgreicher Abschluss einer 460-Stunden-Weiterbildungsmaßnahme
  • ein Pflegekonzept
  • Nachweis einer ausreichenden Betriebshaftpflichtversicherung

Viele Bundesländer verlangen außerdem die Anmeldung beim Gesundheitsamt. Wer selbstständig in der Pflege sein will, muss sich außerdem bei der Berufsgenossenschaft anmelden, und zwar konkret bei der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege

Welche Vorteile bietet die Selbstständigkeit von Pflegekräften?

Wie schon erwähnt birgt die Selbstständigkeit einige Vorteile sowohl für Betreuungskräfte als auch für Pflegebedürftige. Wir haben die wichtigsten Punkte beider Seiten für Sie zusammengefasst:

Vorteile als selbstständige Betreuungskraft

In der Regel werden Pflegekräfte als Arbeitnehmer in einem Pflegeheim schlecht bezahlt. Immer wieder wird öffentlich darüber diskutiert, dass die Pflegekräfte zu wenig Gehalt für Ihre schwierige Arbeit bekommen, jedoch sieht die Lage trotzdem noch immer schlecht aus. Als selbstständige Betreuungskraft können Sie Ihr Gehalt selbst bestimmen bzw. sich mit den Pflegepersonen oder Angehörigen einigen. Dies schafft finanzielle Sicherheit und ist ein angemessener Verdienst für Ihre tolle Arbeit. Ebenso können sich Selbstständige ihre Zeit frei einteilen, müssen weniger Überstunden machen und können durch die errungene Flexibilität ihre Familie und ihren Beruf viel einfacher vereinen. Aufgrund des Personalmangels in vielen Kliniken und Pflegeheimen hat man als Freiberufler also viel mehr Freiraum und weniger Stress, da man die Unterbesetzung und den Druck in Heimen sehr stark zu spüren bekommt, während man als Freiberufler nur einzelne Personen betreut. So ist sogar auch mal ein Urlaub möglich, der in einer Klinik häufig gering ausfällt. Der psychische und körperliche Druck wird somit deutlich verringert.

Vorteile von selbstständigen Betreuungskräften für Pflegesuchende

Doch nicht nur das Pflegepersonal profitiert von Selbstständigkeit – auch die Patienten haben einige Vorteile durch sie. Zum Beispiel steigt die Motivation der Betreuungskräfte enorm, wenn sie nicht unter starkem Druck stehen und gleichzeitig ihre Familie nicht ernähren können, da das Gehalt zu gering ausfällt. Durch die faire Bezahlung sind die Pflegekräfte glücklicher und können auch ihrem Wunsch, Menschen zu helfen, nachkommen, ohne sich verausgaben zu müssen. Zufriedene Pflegekräfte machen glückliche Patienten. Außerdem können die Arbeitszeiten viel flexibler angepasst werden, wodurch man den Besuch seiner Betreuungskraft mit anderen Terminen abstimmen kann und nicht andersrum. Dadurch wird auch das Vertrauen gestärkt, da die Betreuungskraft mehr Zeit und Lust hat, sich um den Pflegebedürftigen zu kümmern. So wird auch ein stabileres Verhältnis sichergestellt.

Selbstständige Betreuungskräfte bieten aber gerade Vorteile, wenn es um die Pflege zu Hause geht, da Klinikpersonal häufig kaum Zeit für Hausbesuche hat. Wenn die unterstützungsbedürftige Person also nicht in ein Pflegeheim möchte, aber auf eine Rund-um-Betreuung angewiesen ist, können selbstständige 24-Stunden-Pflegekräfte eine mögliche Alternative sein.

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Die wichtigsten Fragen

Welche Berufsgruppen können sich in der Pflege selbstständig machen?

Altenpfleger können sich als Betreuungskräfte für ältere Menschen selbstständig machen. Aber auch Gesundheits- und Krankenpfleger können sich selbstständig machen, nach abgeschlossener Ausbildung und Berufserfahrung.

Welche Aufgaben hat eine selbstständige Betreuungskraft bei einer pflegebedürftigen Person?

Wenn die Betreuungskraft, wie in vielen Fällen, nicht medizinisch ausgebildet ist, übernimmt sie nur Aufgaben im hauswirtschaftlichen, pflegerischen und persönlichen Bereich. Die Betreuungskraft unterstützt den Pflegebedürftigen bei allem, was zur Grundpflege gehört. Dazu können unter anderem An- und Ausziehen, Waschen oder die Nahrungsaufnahme zählen. Sie kann auch im Haushalt helfen und Aufgaben wie Kochen, Putzen und Aufräumen übernehmen. Ebenso übernimmt die Pflegekraft eine persönliche Betreuungsaufgabe und kümmert sich um soziale Interaktion mit dem Pflegebedürftigen.

Wie viel kostet eine selbstständige Pflegekraft?

Die Kosten für eine Betreuungskraft oder Haushaltshilfe sind abhängig von Beschäftigungsart, dem Pflege- und Betreuungsaufwand und ihren Qualifikationen. Sie können monatlich zwischen 2.000 und 5.000 Euro liegen.

Die Kosten für haushaltsnahe Dienstleistungen einschließlich Pflegeleistungen sind für die betreuungsbedürftige Person bis zu 4.000 Euro pro Jahr steuerlich absetzbar.

Julia Greguletz
Julia Greguletz
Hallo lieber Leser, mein Name ist Julia und ich bin vom Team Pflege Panorama. Ich schreibe unsere Ratgeber-Artikel, um umfassend über häusliche Betreuung zu informieren.
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