Seniorenbetreuung zu Hause

Häuslichen Seniorenbetreuung - Worauf kommt es an?
Inhalt dieses Beitrags

Die eigenen Eltern oder andere geliebte Menschen altern zu sehen und zu beobachten, wie sie mit der Zeit körperlich und mental abbauen, ist für die meisten Menschen sehr schwierig. Kommt der Zeitpunkt, an dem sie sich nicht mehr alleine versorgen können, ist eine Seniorenbetreuung gefragt. Aber wo und von wem? Pflegeeinrichtungen genießen häufig keinen besonders guten Ruf: Zu hohe Kosten, zu wenige Pflegekräfte für zu viele Bewohner, zu wenig Zeit für individuelle Bedürfnisse – so lautet häufig die Kritik an Betreibern von Pflegeheimen. Kein Wunder, dass die Mehrheit der Menschen, die auf Unterstützung angewiesen sind, lieber zu Hause gepflegt werden möchte. Viele Angehörige aber haben Angst vor der häuslichen Seniorenbetreuung und den damit verbundenen Belastungen und Herausforderungen. Neben der Unterbringung im Heim und der Vollzeitpflege durch nahe Angehörige und nahe Familienmitglieder wie Kinder oder Enkel gibt es noch andere Möglichkeiten der Seniorenbetreuung.

Häusliche Seniorenbetreuung: Möglichkeiten und Hilfe

Der Verlust der Selbstständigkeit wiegt für viele Senioren bereits so schwer, dass sie den Gedanken an einen Umzug in ein Pflegeheim und eine fremde Umgebung mit fremden Menschen kaum ertragen. Zwar gibt es auch Senioren-WGs oder Pflegewohngruppen, aber auch das bedeutet für pflegebedürftige Senioren ein Verlassen der gewohnten Umgebung. Die Altenpflege in den eigenen vier Wänden ist deshalb die logische Konsequenz und ein Resultat der Wünsche von Pflegebedürftigen und dem Versuch der Angehörigen, diese Wünsche zu erfüllen. Bei der Bewältigung dieser verantwortungsvollen Aufgabe können selbst die mental und körperlich stärksten Menschen schnell an ihre Grenzen kommen, vor allem mit steigendem Pflegegrad und Pflegeaufwand. Pflegende Angehörige haben aber die Chance, sich Hilfe zu suchen und selbst zu entlasten, ohne die Verantwortung für den geliebten Menschen im hohen Alter anderen zu überlassen:

Ambulante Pflegedienste
Ambulante Pflege unterteilt sich in drei Bereiche: Grundpflege, Behandlungspflege und die hauswirtschaftliche Versorgung. Neben dem Waschen, Kämmen, Zähneputzen, Rasieren, und dem Gang zur Toilette umfasst die Grundpflege auch die Unterstützung beim Essen und Trinken. Auch das An- und Umziehen oder das Umlagern von Bettlägerigen gehört dazu. Ein mobiler Pflegedienst kümmert sich im Rahmen der Grundpflege allerings nicht ums Kochen, die Zubereitung des Essens fällt
in den Bereich hauswirtschaftliche Versorgung. Zur Behandlungspflege gehört die Umsetzung von Behandlungen und die Gabe von Medikamenten, die vom Arzt verschrieben wurden. Auch Blutdruckmessen, Verbandswechsel oder das Setzen einer Spritze erledigt ein ambulanter Pflegedienst. Die hauswirtschaftliche Versorgung beinhaltet Kochen, Putzen, Aufräumen, Einkaufen, Waschen und Bügeln oder auch die Begleitung zu Behördenterminen oder Arztbesuchen. Welche Aufgaben der mobile Pflegedienst übernimmt, hängt vom Pflegeaufwand auf. Für viele ist auch der finanzielle Aufwand ein Kriterium dafür, welche Tätigkeiten vom Pflegedienst erledigt werden, denn längst nicht alles wird von Pflege- und Krankenkasse übernommen.

Tages- und Nachtpflege
Tages- und Nachtpflege für Senioren sind Angebote für pflegende Angehörige, um sie entweder tagsüber oder nachts bei der Pflege zu unterstützen. Je nach Lebenssituation und Berufsalltag der Pflegenden ist eine teilstationäre Betreuung der Senioren möglich, die für die eine oder andere Tageshälfte in einer stationären Pflegeeinrichtung untergebracht werden. Das bedeutet allerdings oft Stress für die Betroffenen, denn sie werden regelmäßig transportiert und von häufig wechselnden Menschen in einer mehr oder weniger fremden Umgebung betreut. Für pflegende Angehörige ist es scheinbar eine Entlastung, da sie die Verantwortung nur für die Hälfte der Zeit tragen, praktisch üben sie allerdings oft tagsüber ihren Beruf aus und kümmern sich nachts um den Pflegebedürftigen – oder umgekehrt.

Verhinderungspflege
Die Verhinderungspflege ist zur kurzzeitigen Entlastung von Pflegenden gedacht, zum Beispiel während des Urlaubs, im Krankheitsfall oder wenn sie aus anderen Gründen verhindert sind. In dieser Zeit übernimmt eine Ersatzpflegekraft die Seniorenbetreuung zu Hause. Die Verhinderungspflege beschränkt sich allerdings auf maximal sechs Wochen pro Jahr und eignet sich damit nur bedingt zur dauerhaften Entlastung.

24-Stunden-Pflege
Bei der 24-Stunden-Pflege übernimmt eine Vollzeit-Betreuungskraft die Pflege zu Hause. Bei diesem Betreuungsmodell wohnt die Pflegekraft mit der pflegebedürftigen Person unter einem Dach und übernimmt alle Aufgaben der Grundpflege und der hauswirtschaftlichen Betreuung. Auch die Mobilisierung von körperlich eingeschränkten Senioren sowie die Unterstützung bei sozialen Kontakten wie Besuche bei Freunden und Familienmitgliedern zählen zu den Aufgaben einer 24-Stunden-Pflegekraft. Die Voraussetzung ist, dass ihr zumindest ein eigenes Zimmer, Zugang zu Küche und Co. sowie freie Kost und Logis zur Verfügung stehen. Der Begriff 24-Stunden-Pflege ist nicht wörtlich zu nehmen, denn auch Vollzeitbetreuer dürfen nicht rund um die Uhr arbeiten, aber nachts besteht eine Rufbereitschaft. Durch die räumliche Nähe von Pflegekraft und Pflegebedürftigen bedeutet dieses Modell vielfach die größtmögliche Entlastung für die Angehörigen. Die Senioren wiederum können weiterhin zu Hause leben und erhalten alle Unterstützung, die sie brauchen. Die einzigen Aufgaben, die 24-Stunden-Betreuungskräfte nicht übernehmen, sind medizinische. Hierfür muss gegebenenfalls ergänzend ein ambulanter Pflegedienst beauftragt werden.

Finden Sie die beste 24-Stunden-Pflege.
Vergleichen Sie kostenlos und unverbindlich die seriöse Anbieter.

Finanzielle Unter­stützung bei der Senioren­betreuung zu Hause

Sobald bei älteren Menschen und Senioren ein Pflegegrad festgestellt wird, erhalten sie oder die zuständigen Angehörigen Leistungen von der Pflege- bzw. Krankenkasse. Einen Pflegegrad erhalten Personen, denen eine Pflegebedürftigkeit attestiert wird. Welcher Pflegegrad ihnen zugesprochen wird, hängt vom Umfang ab. Pflegegrad 1 bedeutet wenige Einschränkungen, der höchste Pflegegrad 5 hingegen bedeutet maximale Einschränkung der Selbstständigkeit. Welche Leistungen genau und in welcher Höhe ausgezahlt werden, hängt vor allem vom Pflegegrad und von der Pflegeform ab. Die Unterbringung im Pflegeheim und ambulante Altenpflege werden in der Regel als Pflegesachleistung direkt mit der Pflegekasse abgerechnet. Gesetzlich ist allerdings geregelt, dass dies nur Pflegeeinrichtungen bzw. Pflegekräfte tun können, die einen Versorgungsvertrag mit der Pflegekasse abgeschlossen haben. 24-Stunden-Betreuungskräfte haben das in der Regel nicht, weshalb die Seniorenbetreuung im Rahmen der Pflege zu Hause als privat organisiert eingestuft wird. Dafür bezahlt die Pflegekasse keine Pflegesachleistung, sondern Pflegegeld. Wie hoch Pflegesachleistung oder Pflegegeld ausfallen, hängt vom Pflegegrad ab, allerdings haben Pflegebedürftige erst ab Pflegegrad 2 einen Anspruch darauf. Das Pflegegeld fällt zwar deutlich geringer aus als die Pflegesachleistung, privat organisierte Pflege ist aber üblicherweise auch günstiger. Denn auch die Pflegesachleistung deckt den Kostenbedarf nur teilweise ab. Bei einer Unterbringung im Pflegeheim zum Beispiel beträgt der Eigenanteil der Pflegebedürftigen im Schnitt rund 2.000 Euro, wobei es hier massive regionale Unterschiede gibt. 

Auch bei der ambulanten Altenpflege kann der Eigenanteil ganz beträchtlich sein. Je nach Pflegeaufwand und gebuchten Leistungen können die Kosten, die Betroffene selbst für mobile Altenpflege bezahlen, zwischen 500 Euro und 2.500 Euro oder mehr betragen. Bei der 24-Stunden-Pflege betragen die Gesamtkosten in der Regel zwischen 1.800 und 3.000 Euro, je nach tatsächlichem Pflegeaufwand und Qualifikation der Pflegekraft. Nach Abzug von Pflegegeld, Entlastungsbetrag und eventueller steuerlicher Entlastung kann der monatliche Eigenanteil für die 24-Stunden-Pflege sogar unter 1.000 Euro liegen. 

Worauf es bei der Seniorenbetreuung zu Hause ankommt

Bei der Seniorenbetreuung kommt es vor allem darauf an, dass Pflegebedürftige wie Menschen und nicht wie Patienten behandelt werden. Die Pflege zu Hause bietet dafür die besten Voraussetzungen, trotzdem kommt es auch darauf an, von wem und wie sie gepflegt werden. Vor allem intime Situationen wie das tägliche Waschen oder der Toilettengang setzen ein gewisses Vertrauensverhältnis voraus, um Schamgefühle abbauen zu können. 

Seniorenbetreuung zu Hause stundenweise

Auch der Zeitdruck, wie es bei ambulanten Pflegediensten (die stundenweise arbeiten) der Fall sein kann, ist weder hilfreich noch angenehm für pflegebedürftige Senioren und Personen fortgeschrittenen Alters. Eine mögliche Lösung bietet das Modell der 24-Stunden-Pflege, bei dem eine Betreuungskraft mit im Haus wohnt und sich um fast alle Belange der betroffenen Person kümmert. 

24-Stunden-Seniorenbetreuung zu Hause

Die 24-Stunden-Betreuung von Senioren soll es ermöglichen, das Leben trotz altersbedingter Einschränkungen so normal, aktiv und vor allem bedarfsgerecht wie möglich zu gestalten. Die Aufgaben reichen hier weit über rein pflegerische hinaus, denn auch Gespräche, Spaziergänge, Ausflüge, gemeinsames Basteln oder Brettspiele sollen mit auf dem Programm stehen – eben alles, was den individuellen Interessen entspricht. 

So finden Sie eine liebevolle 24-Stunden-Pflegekraft für die Seniorenbetreuung zu Hause

Um die Vorteile der häuslichen Altenpflege nutzen zu können, müssen sich Pflegekraft und Pflegebedürftiger auch gut verstehen. 24-Stunden-Betreuung von Senioren bedeutet nicht nur räumliche Nähe, sondern auch, dass beide Personen ihren Alltag miteinander teilen. Das geht nur, wenn man sich vertraut und einen guten Draht zueinander hat. Neben der Qualität der Pflege legen wir bei Pflege Panorama deshalb großen Wert darauf, dass Sie eine liebevolle, zuverlässige 24-Stunden-Betreuungskraft finden, die optimal zu Ihnen passt. Dazu beantworten Sie ein paar kurze Fragen zur Pflegesituation, zur pflegebedürftigen Person und zu Ihren Vorstellungen. Im Anschluss stellen wir Ihnen bis zu 3 passende Anbieter für 24-Stunden-Betreuung vor. Um Ihnen eine hohe Pflegequalität zu gewährleisten, wählen wir die Anbieter sorgfältig aus. Alle Anbieter wurden von uns einer gründlichen Prüfung unterzogen, damit wir unser Leistungsversprechen halten können.

Jetzt 24-Stunden-Betreuung finden
Jetzt 24-Stunden-Betreuung finden

Die wichtigsten Fragen

Wer bezahlt die Seniorenbetreuung zu Hause?

Wer für die Kosten einer häuslichen Altenpflege aufkommt, hängt vom Pflegemodell ab. Wird die Seniorenbetreuung privat organisiert und ausgeführt, zum Beispiel durch Angehörige oder eine 24-Stunden-Pflegekraft, bezahlt die Pflegekasse Pflegegeld. Übernimmt ein ambulanter Pflegedienst, wird das in der Regel als Pflegesachleistung direkt mit der Pflegekasse abgerechnet – außer es handelt sich um ärztlich angeordnete Behandlungspflege. Diese wird von der Krankenkasse übernommen. In beiden Fällen hängt die Höhe des Betrages vom Pflegegrad ab, wobei Betroffene immer mit einem Eigenanteil rechnen müssen.

Wie viel kostet die Seniorenbetreuung zu Hause?

Je nachdem, für welches Pflegemodell man sich entscheidet, unterscheiden sich auch die Preise für private Altenpflege zu Hause. Ambulante Pflegedienste sind mit steigendem Pflegeaufwand recht teuer. Die Pflegekasse deckt in der Regel nur einen Teil ab. Betroffene müssen einen Eigenanteil zwischen 500 Euro und 2.500 Euro – oder mehr – einkalkulieren. Die Kosten für die 24-Stunden-Seniorenbetreuung zu Hause können zwischen 1.800 Euro und 3.000 Euro betragen, je nach Pflegeaufwand und Qualifikation der Betreuungskraft. Der Eigenanteil nach Abzug der Leistungen der Pflegekasse liegt meistens deutlich unter den Beträgen für andere Pflegeformen im selben Umfang.   

Julia Greguletz
Julia Greguletz
Hallo lieber Leser, mein Name ist Julia und ich bin vom Team Pflege Panorama. Ich schreibe unsere Ratgeber-Artikel, um umfassend über häusliche Betreuung zu informieren.
Ähnliche Themen
Mit fortschreitendem Alter sind die meisten Menschen früher oder später auf Betreuung angewiesen. Wenn eine gebliebte Person oder man selbst im Alter nicht mehr alle Aufgaben alleine meistern kann, stellt sich meist die Frage, ob und welche Art der Betreuung infrage kommt.
Angehörigen beim Altern zuzusehen, ist oft schwer, vor allem, wenn z. B. die eigenen Eltern zunehmend gebrechlich werden, mehr und mehr Unterstützung brauchen und von der Hilfe anderer abhängig sind. Meistens kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem Betroffene mit ihren Familien das Thema Altenpflege besprechen.
Aufgabenbereiche und Alltag eines Altenpflegers: Erfahren Sie hier die Unterschiede in der stationären, ambulanten und 24-Stunden-Pflege.